Reisekrankheiten in Afrika

NATUR+PHARMAZIE 12/2002

Zecken übertragen Rickettsiose

Eine internationale Gruppe von Infektiologen hat Patienten untersucht, die nach einer Afrikareise an Fieber und Lymphknotenschwellung erkrankt waren. In den meisten Fällen konnte Rickettsia africae nachgewiesen werden.

Es wurden 417 Patienten, die von einer Reise nach Afrika oder Guadeloupe mit grippeähnlichen Symptomen zurückgekehrt und nicht an Malaria erkrankt waren, untersucht und befragt. Bei 39 Patienten konnte Rickettsia africae direkt mittels Zellkultur oder PCR-Assay nachgewiesen werden, bei 94 Patienten wurde ein serologischer Nachweis geführt. Die Sensitivität von Mikroimmunfluoreszenz-Assay, Western Blot und spezifischem Antikörpernachweis betrug 0,56; jeder einzelne Test hatte jedoch einen positiven prädiktiven Wert und eine Spezifität von 1,0. Die von den Zecken übertragene Krankheit verläuft in der Regel mild mit Hauterscheinungen in ca. 50% und schorfbedeckten Stichstellen in 95% der Fälle sowie Fieber und Lymphknotenschwellung. 44% der betroffenen Patienten konnten sich an einen Zeckenbiss erinnern, die Inkubationszeit betrug 6,6 ± 3 Tage. 74% der Patienten erhielten als Therapie Doxycyclin oral für ein bis zwei Wochen; alle Patienten erholten sich von der Erkrankung rasch und ohne Spätfolgen. Die meisten durch Zecken übertragenen Rickettsiose-Fälle in Afrika werden durch den Erreger Rickettsia africae verursacht. Da diese Erkrankung, die auch afrikanisches Zeckenbissfieber genannt wird, viele Touristen betrifft, ist sie von internationaler Bedeutung. (MO)

Quelle: Raoult, D: Rickettsia africae, a tick-borne pathogen in travelers to sub-saharan africa, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 344 (2001), Seiten: 1504-1510

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