Kardiometabolisches Risiko

NATUR+PHARMAZIE 9/2008

Wie aussagekräftig ist der Bauchumfang?

Früher wurde stets der BMI als Maß für Übergewicht und damit verbundenes erhöhtes Typ-2-Diabetes- und kardiovaskuläres Risiko herangezogen. Aktuell wird vermehrt auf die schädlichen Effekte des abdominalen Fettes hingewiesen. Ob eine Messung des Bauchumfangs zusätzlich zum BMI aussagekräftig ist, war bisher weltweit noch nicht wissenschaftlich evaluiert worden.

In der Querschnittsstudie „International Day for Evaluation of Abdominal Obesity (IDEA)“ wurde ein standardisierter Fragebogen an Hausärzte aus fünf Kontinenten und 63 Ländern verteilt. Anhand dessen wurden bei 168 159 Patienten im Alter von 18 bis 80 Jahren, die zwischen dem 9. Mai und dem 6. Juli 2005 an zwei zuvor festgelegten Halbtagen aus irgend einem Grund ihren Arzt aufsuchten, Bauchumfang, Körpergröße und -gewicht gemessen und da­raus der BMI berechnet. Des Weiteren wurden Geschlecht, Alter, kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Rauchen, das Vorliegen kardiovaskulärer Erkrankungen (CVD; KHK, Schlaganfall oder vorangegangene Revaskularisierung) und Diabetes mellitus (Typ 1 oder Typ 2) dokumentiert.

Insgesamt waren 24% der 69 409 untersuchten Männer und 27% der

98 750 Frauen adipös (BMI ≥ 30 kg/m2). Weitere 40% der Männer und 30% der Frauen hatten Übergewicht (BMI 25 bis 29 kg/m2). Zuviel Bauchumfang (Männer > 102 cm, Frauen > 88 cm) wurde bei 29% der Männer und 48% der Frauen gemessen, CVD bei 16 bzw. 13% und Diabetes bei 13 bzw. 11% festgestellt.

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?! Fordern Sie übergewichtige Kunden im Beratungsgespräch auf, zu Hause den Bauchumfang zu messen. Liegt er bei Männern über 102 cm und bei Frauen über 88 cm, haben die Betreffenden ein erheblich erhöhtes kardiovaskuläres Risiko und sollten das Gewicht reduzieren.

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