Es ist vor allem die Sorge vor Stimmungsschwankungen und einem veränderten Körpergefühl, die viele Frauen vor hormonellen Kontrazeptiva zurückschrecken lässt. Deren Vorteile, allen voran die hohe Verhütungssicherheit, geraten dabei in den Hintergrund, kommentierte Dr. Ludwig Baumgartner, Freising, auf einer Veranstaltung von Jenapharm. Was die Wirksamkeit kombinierter oraler Kontrazeptiva (KOK) betrifft, hat die Kombination Estradiolvalerat/ Dienogest (E2V/DNG) die Nase vorn (Versagerrate pro 100 Frauenjahre 0,37 vs. 0,49 bei anderen KOK). Auch lassen sich Unregelmäßigkeiten im Zyklus nur mit östrogenhaltigen Präparaten ausgleichen. Noch sicherer als „die Pille“, da Anwendungsfehler ausgeschlossen sind, ist die Verhütung mit intrauterinen Systemen (IUD), deren Akzeptanz aber u. a. aus Angst vor der Einlage geringer ist, wie Prof. Thomas Römer, Köln, ergänzte.
Umfragedaten zeigen sowohl unter E2V/ DNG als auch unter Levonorgestrel(LNG)- IUD hohe Zufriedenheitswerte. Ausschlaggebend ist oft ein mangelndes Verständnis der Verhütungsoptionen, wie die COCOStudie belegte: Von 202 Frauen, die nur mit Kondom verhüteten, wünschten sich 44 % eine Verhütungsberatung. Nach ausführlicher Aufklärung wollten fast 80 % dieser Frauen zu einer sichereren Methode wechseln. OB