Die systematische Literaturrecherche von Castelo-Branco et al. führte zum Einschluss von 35 klinischen Studien und einer Metaanalyse mit 43.759 Frauen, von denen 13.096 mit isopropanolischem Cimicifuga racemosa-Extrakt (iCR) behandelt wurden.
iCR war bei der Behandlung von neurovegetativen und psychischen Wechseljahresbeschwerden einer Placebobehandlung signifikant überlegen; dabei wurden mit höheren iCR-Dosierungen, die als Monotherapie oder in Kombination mit Johanniskraut (Hypericum perforatum, HP) angewendet wurden größere Effekte erzielt. Bei psychischen Beschwerden war die iCR+HP-Kombination der iCR-Monotherapie überlegen. Die Autor:innen halten fest, dass die Wirksamkeit von iCR vergleichbar mit niedrig dosiertem transdermalem Östradiol oder Tibolon war, aber iCR war besser verträglich und hatte daher ein besseres Nutzen-Risiko-Verhältnis als Tibolon.
Die klinischen Daten zeigten keine Hinweise auf Hepatotoxizität. Der Hormonspiegel blieb unverändert und östrogenempfindliche Gewebe (z. B. Brust, Endometrium) wurden nicht beeinflusst. Die Autor:innen schlussfolgern, dass die Behandlung mit iCR / iCR + HP als evidenzbasierte Behandlungsoption empfohlen werden kann.