Signifikante Reduktion von Nanoplaques

Bei der Pathogenese arteriosklerotischer Gefäßveränderungen spielt die Oxidation von LDL-Cholesterin durch freie Radikale eine wesentliche Rolle. Eine aktuelle Untersuchung ging deshalb der Frage nach, ob ein Ginkgo-Spezialextrakt in der Lage ist, die Entstehung freier Radikale und damit die Entstehung der Arteriosklerose zu verhindern. In der Pilotstudie nahmen neun Patienten mit hohem koronaren Risiko nach einer Bypass-Operation zusätzlich zu ihrer Basismedikation, die u.a. aus Thrombozytenaggregationshemmern und Antihypertonika bestand, zwei Monate täglich 120 mg eines Ginkgo-Spezialextraktes ein. Vor und nach der Ginkgo-Therapie wurde das Blut der Patienten in einem In-vitro-Modell, das die Arteriosklerose-Entstehung simuliert und dessen Aussagekraft durch mehrere klinische Studien belegt ist, untersucht. In dem Modell werden die Blutlipide mit isolierten Cholesterinrezeptoren vermengt, anschließend mit steigenden Mengen an Kalzium behandelt und dann die entstandenen "Nanoplaques" (Vorläufer-Plaques) bestimmt. Ergebnis: Unter der Einnahme des Ginkgo-Spezialextraktes waren Menge und Größe arteriosklerotischer Nanoplaques signifikant geringer. Die Wirkung des Pflanzenextraktes erfolgt dabei nicht über eine veränderte Zusammensetzung der Blutfettwerte, sondern über die erhöhte Bildung von Radikalfängerenzymen wie der Superoxiddismutase, was zu einer verminderten Oxidation des LDL-Cholesterins führt. Da-rüber hinaus konnte unter der Ginkgo-Therapie eine Reduktion von Lipoprotein (a), einem wichtigen Faktor der Atherogenese, festgestellt werden. (MW)