Demenz vom Alzheimer Typ

NATUR+PHARMAZIE 12/2005

Prävention und Therapie mit Kupfer?

In Deutschland leben derzeit mehr als eine Million Menschen mit einer behandlungsbedürftigen Demenz, wobei sich diese Zahl vermutlich innerhalb von zwanzig Jahren verdoppeln wird. Doch keine der bisher bei Demenz eingesetzten Behandlungsansätze liefert vollkommen zufriedenstellende Ergebnisse. Deshalb wird weiter nach neuen Therapieoptionen geforscht.

Neue Beachtung finden derzeit die seit vielen Jahren vorliegenden Forschungsarbeiten aus den USA, wonach im Gehirn von Alzheimerpatienten deutlich weniger Kupfer als bei gesunden Personen der gleichen Altersgruppe gespeichert wird. Parallel sinkt die Aktivität der Superoxiddismutase messbar. Wissenschaftler an der Universität Homburg sowie der Charité Berlin konnten auf der Grundlage dieser Erkenntnisse jetzt einen völlig neuen molekularbiologischen Ansatz präsentieren: Danach beeinflusst Kupfer das Amyloid-Vorläuferprotein derart, dass überhaupt keine hirnzellschädigenden Amyloidproteine mehr entstehen. Für diesen Effekt muss allerdings die Zufuhr von Kupfer auf 8 mg täglich erhöht werden, und es muss dafür gesorgt werden, dass gut bioverfügbares Kupfer auch in den Hirnstoffwechsel gelangt. (Gemäß den Empfehlungen des Bundesistitutes für Risikobewertung sollte allerdings pro Tag nicht mehr als 1 mg elementares Kupfer verzehrt werden.) In einer ersten Pilotstudie konnte dieser Ansatz an 46 Alzheimer Patienten bestätigt werden und es ist geplant, alle bisher an der Studie beteiligten Patienten nach einem Jahr ausschließlich mit Kupfer weiter zu behandeln. Bisher wurden die hohen Kupferdosen in dieser und anderen von internationalen Gremien geförderten Studien gut vertragen. Es sollten außerdem weitere Studien initiiert werden, um zu zeigen, ob sich mit der prophylaktischen Einnahme von Kupfer Alzheimer-Demenzen künftig verhindern lassen.

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