Masern-Ausbrüche

NATUR+PHARMAZIE 11/2000

Impflücken durch religiöse Bedenken

Immer wieder sind gehäufte Masernfälle in Bevölkerungsgruppen zu beobachten, die eine Impfung aus religiösen oder weltanschaulichen Gründen ablehnen. Über zwei solcher Ausbrüche in den Niederlanden und in England berichtete kürzlich das Robert-Koch-Institut.

Zwischen April und Dez. 1999 wurden in den Niederlanden 2 300 Fälle von Masern registriert. Sie betrafen fast ausschließlich Kinder, deren Eltern aus religiösen Gründen eine Impfung abgelehnt hatten. 97% der Erkrankten waren nicht geimpft, 86% erwartungsgemäß auf Grund religiöser Bedenken. Bei einem Fünftel der Fälle traten schwere Komplikationen auf, drei Kinder starben. In einer Gemeinschaft orthodoxer Juden im britischen Salford wurden von Nov. bis Dez. 97 Masernfälle gemeldet. Die tatsächliche Zahl der Erkrankungen wird aber viel höher geschätzt. Die Impfraten der Kinder in dieser Gemeinschaft lagen zwischen 70 und 85%, in der übrigen Population bei 88%. (EH)

Quelle: RKI: Masern-Ausbrüche in Gemeinschaften mit Vorbehalten gegenüber der Impfung, Zeitschrift: EPIDEMIOLOGICAL BULLETIN, Ausgabe 04 (2000), Seiten: 31-32

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