Beratung in der Selbstmedikation

NATUR+PHARMAZIE 10/2011

Halsschmerzen haben jetzt Saison

Kaum einer, der noch nie unter Hals- oder Schluckbeschwerden gelitten hätte. Meist treten solche Beschwerden im Zusammenhang mit einer Erkältung auf. Sie sind häufig sogar die ersten Anzeichen eines grippalen Infekts. Ursache ist in der Regel eine virale Infektion, die zu einer Entzündungsreaktion im oberen Rachenbereich und der Rachenhinterwand führt (Pharyngitis). Wenn vor allem die seitlich im Rachen liegenden Gaumenmandeln betroffen sind, spricht man von Tonsillitis oder Angina tonsillaris.

Die Virusinfektion setzt Prostaglandine und Bradykinin frei. Diese Mediatoren steigern die Durchblutung und führen dadurch zu einer Rötung, Schwellung und Überwärmung des betroffenen Gewebes. Prostaglandine stimulieren und sensibilisieren zudem die Nozizeptoren und bedingen dadurch Schmerzen. Unbehandelt dauern Halsschmerzen im Mittel drei bis fünf Tage. Eine primär bakterielle Infektion ist selten, Bakterien – vor allem Streptokokken – lagern sich eher sekundär in das gereizte Gewebe ein und verstärken die Entzündung.

Systemische Therapie mit Analgetika

Halsschmerzen sind fast nie gefährlich, können aber sehr unangenehm sein. Deswegen suchen viele Betroffene Rat in der Apotheke. Die Kunden können hier je nach Vorliebe und Intensität der Beschwerden zwischen einer systemischen und einer topischen Therapie wählen.

Insbesondere bei starken Beschwerden bieten freiverkäufliche Schmerzmittel effektive und schnelle Hilfe gegen den Schluckschmerz. Acetylsalicylsäure und Ibuprofen haben den Vorteil, dass sie auch antientzündlich wirken und damit die Erkrankung zurückdrängen können. Paracetamol ist bei Kindern und Jugendlichen geeignet und dann, wenn der Erkrankte erfahrungsgemäß mit Fieber auf Erkältungen reagiert.

<

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Praxisfazit
Grenzen der Selbstmedikation
Wann sollte der Kunde an den Arzt verwiesen werden?
❙ Keine Besserung nach drei Tagen
❙ Sehr starke Beschwerden
❙ Stark geschwollene Lymphknoten
❙ Sehr starke Heiserkeit
❙ Atembeschwerden
❙ Hohes oder anhaltendes Fieber
❙ Zusätzlich auftretender Hautausschlag
und himberrot verfärbte Zunge (Ver-
dacht auf Scharlach)

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x