Patienten mit nachgewiesenem Duodenalulkus und H.-pylori-Infektion wurden randomisiert in eine H.-p.-Eradikationsstudie (nur Metronidazol, Metronidazol plus Wismut, Metronidazol plus Wismut plus Amoxicillin) aufgenommen. Gastroskopien wurden viermal jährlich durchgeführt. GERD-Symptome und endoskopische Ösophagitiden wurden dokumentiert und die Inzidenzen dieser Variablen bei Patienten mit erfolgreicher und erfolgloser H.-p.-Eradikation verglichen. Von 87 Patienten mit verwertbaren Ergebnissen war die H.-p.-Eradikation bei 72% erfolgreich. Am Ende der Nachbeobachtungsphase war die Prävalenz von GERD-Symptomen und Ösophagitiden im Kollektiv mit erfolgreicher Eradikation höher (37%) als im Vergleichskollektiv (13%). Auch die Prävalenz von GERD-Symptomen allein war bei Eradikationserfolg höher (29% vs. 8%), gleiches galt für die Ösophagitis allein (21% vs. 4%). Ein signifikanter Einfluss von Alter, Geschlecht, Quetelet-Index, Koffein- und Alkoholkonsum, Rauchen, Gewichtsveränderungen oder einer Hiatushernie auf die Inzidenzen war nicht nachweisbar. Auch der H.-pylori-Genotyp war für die Ergebnisse ohne Bedeutung. (EJW)
Risiko für Ulkuspatienten!
NATUR+PHARMAZIE 9/2001
GERD durch H.-pylori-Eradikation?
Möglicherweise existiert ein Zusammenhang zwischen der H.-pylori-Eradikation und der Entwicklung einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD). Kanadische Ärzte beobachteten erhöhte Inzidenzen neu auftretender GERD-Symptome oder endoskopisch belegbaren Entzündungen der Speiseröhre (Ösophagitiden) nach erfolgreicher H.-pylori-Eradikation.
Quelle: Fallone, CA: Is Helicobacter pylori eradication associated with gastroesophageal reflux disease?, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF GASTROENTEROLOGY, Ausgabe 95 (2000), Seiten: 914-920