Menopause und Gedächtnis

NATUR+PHARMAZIE 6/2004

Geistig fit im Klimakterium

Perimenopausale Frauen klagen zwar gelegentlich über ihre zunehmende Vergesslichkeit. Zu einer objektiven Beeinträchtigung der kognitiven Leistungsfähigkeit führt der klimakterische Übergang jedoch offensichtlich nicht.

In einer Längsschnitt-Studie wurden Daten von 803 Frauen aus Chicago in der Prä- oder frühen Perimenopause ausgewertet. In jährlichem Abstand erfasste man das Arbeitsgedächtnis beim Wiederholen von Zahlenreihen sowie die Wahrnehmungsgeschwindigkeit mittels eines Zahlen-Symbol-Tests. Über die Regelmäßigkeit der Menstruationszyklen und ihren allgemeinen Gesundheitszustand gaben die Frauen selbst Auskunft. Entgegen ihren Erwartungen konnten die Studienautoren keinen kognitiven Leistungsabfall im Klimakterium nachweisen. Im Gegenteil: Während der prä- und perimenopausalen Phasen verbesserte sich die Kognition der Frauen sogar leicht. Dieser Trend war statistisch unabhängig von Alter, Ausbildung, Einkommen, ethnischer Zugehörigkeit oder dem Gesundheitszustand der Frauen zu Beginn. Allerdings lässt sich ein gewisser Lerneffekt nicht ausschließen, der zu den besseren Testergebnissen beigetragen haben könnte. Lediglich die Wahrnehmungsgeschwindigkeit verringerte sich in der Postmenopause von Jahr zu Jahr etwas - wie es die Testnormen aufgrund des zunehmenden Alters auch erwarten lassen. (SN)

Quelle: Meyer, PM: A population-based longitudinal study of cognitive functioning in the menopausal transition, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 61 (2003), Seiten: 801-806

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