Drei Autoren sind sich einig: Zu den Ursachen des PMS und der prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDD) gibt es nur Theorien. Praxisnäher sind zwei Hauptstrategien der Behandlung: durch Angriff an der Achse Hypothalamus-Hypophyse-Ovar oder durch Ansatz an den Serotonin-Rezeptoren.
Die meisten Frauen verspüren vor der Menstruation Beschwerden oder sind dysphorisch. Etwa 5 bis 8% leiden an schwerem PMS, bei den meisten sind auch die Kriterien für PMDD erfüllt. Hierfür müssen nach DSM-III-Definition mindestens fünf Symptome in der Lutealphase vorliegen, von denen mindestens eines die Gemütslage betrifft (depressive Stimmung oder Dysphorie, Angst oder Anspannung, Affektlabilität und Reizbarkeit; weitere Zeichen betreffen u. a. Konzentration, Appetit und Schlaf, dazu kommen auch ein Gefühl von Aufgeblähtsein sowie Empfindlichkeit der Brust). Dies muss mit Aufzeichnungen in zwei Zyklen belegt sein und es muss zudem eine „funktionelle“ Beeinträchtigung vorliegen.
Die Beschwerden dauern ein paar Tage bis zwei Wochen und können bis in den nächs-ten Zyklus reichen; es folgt ein freies Intervall. Das Risiko perimenopausaler und postnataler Depressionen ist bei Betroffenen erhöht, Angststörungen kommen häufiger vor, ebenso eine verstärkte Reaktion auf panikauslösende Substanzen im Test.
Pathophysiologie
Für eine ätiologische Rolle der Sexualsteroide spricht das Fehlen von Symptomen in anovulatorischen Zyklen. Die Hypothese vom präovulatorischen Estradiol-Peak oder dem postovulatorischen Progesteron-Anstieg oder beiden als Trigger erscheint plausibel, erklärt aber nicht die Zeitunterschiede des Symptombeginns bei den Frauen. Betroffene scheinen in gleicher Weise Steroide auszuschütten wie andere Frauen, sodass eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber normalen Fluktuationen angenommen wird.
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