In Deutschland wird etwa eines von 1000 Kindern mit einem Neuralrohrdefekt geboren. Ein Großteil davon ließe sich durch ausreichende Folatversorgung der Mütter in der Frühschwangerschaft verhindern.
Wichtige Risikofaktoren für Neuralrohrdefekte wie Spina bifida sind die Einnahme von Antiepileptika, mütterlicher Folatmangel sowie ein weit verbreiteter Gen-Polymorphismus im Folatstoffwechsel, bei dem das Schlüsselenzym 5,10-Methylen-Tetrahydrofolat-Reduktase eine verminderte Aktivität aufweist.
Das Neuralrohr schließt sich schon sehr früh, zwischen dem 22. und 28. Tag der Schwangerschaft, so Prof. Wolfgang Henrich, Berlin. Eine ausreichende Folatversorgung zu diesem Zeitpunkt ist deshalb entscheidend. Da mit der empfohlenen Supplementierung von 400 µg Folsäure ein präventiv wirkender Erythrozyten-Folatspiegel erst nach zwei bis drei Monaten erreicht wird, sollte nach Prof. Klaus Pietrzik, Bonn, mit einer täglichen Dosis von 800 µg begonnen werden.
Eine besonders gute Bioverfügbarkeit sowie eine optimale Wirkung auch bei 5-MTHF-Polymorphismus hat die Einnahme von 5-Methylen-Tetrahydrofolat (5-MTHF), der aktiven Form des Folats im Körper. Damit steigen sowohl der Erythrozyten- als auch der Plasma-Folatspiegel signifikant schneller an als unter Folsäure.
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