Dass an organische Komplexpartner gebundenes Zink im Vergleich zu anorganischen Zinksalzen wesentlich besser vom Körper aufgenommen wird, ist bekannt. So entstehen bei Gabe von 15 mg Zink in Form von Zink-Histidin die gleichen Plasma-Spiegel wie bei Einnahme von 45 mg Zink als Zinksulfat. Wenig bekannt ist hingegen, dass es für kaum ein Zinkpräparat wirklich Nachweise der Bioverfügbarkeit am Menschen gibt. Eine Ausnahme ist Zink-Histidin, für das klinische Doppelblindstudien am gesunden und am kranken Menschen existieren, und das gerade wegen der guten Datenlage von der WHO und den britischen Gesundheitsbehörden explizit für die Supplementation empfohlen wird. Die beste Bioverfügbarkeit unter den Präparaten des Marktes hat Zink-Histidin, die schlechteste Zinkoxid. Auch wenn die Untersuchungen zu den verschiedenen Zinksalzen nicht direkt vergleichbar sind, lässt sich doch aus der Vielzahl der Literaturangaben eine Rangreihe ansteigender Bioverfügbarkeit bilden: Demnach sind Zinksulfat und Zinkorotat als äquivalent anzusehen, während für Zinkaspartat außer einer Negativstudie kaum Daten vorzuliegen scheinen. Eine nicht unerhebliche Rolle dürfte bei besagter Negativstudie die galenische Formulierung gespielt haben: So wurde in verschiedenen humanklinischen Untersuchungen festgestellt, dass eine magensaftresistente Ummantelung die Resorption von Zink aus festen Arzneiformen behindert. (MS)
Zinksubstitution
NATUR+PHARMAZIE 3/2002
Zink-Histidin im Vorteil
Die Bioverfügbarkeit von Zinksupplementen hängt nicht nur von der Art des Zinksupplementes ab, sondern auch von der galenischen Formulierung. Zu diesem Ergebnis kommt der Autor einer aktuell erschienen Übersichtsarbeit.
Quelle: Mittmann, U: Bioverfügbarkeit von Zinkpräparaten, Zeitschrift: Journal für Pharmakologie und Therapie, Ausgabe 10 (2001), Seiten: 143-153