Die Flüssigkeit in E-Zigaretten besteht neben Nikotin und Aromastoffen aus Glyzerol und Propylenglykol, dessen Abbauprodukt Formaldehyd ist. Es reagiert beim Rauchen der E-Zigarette (dem sog. „Vaping“) mit Propylenglykol und Glyzerol, wobei Formaldehyd-enthaltende Halbazetale entstehen. Forscher analysierten das Substanzgemisch: Bei niedriger Spannung (3,3 V) fand man keine Halbazetale. Bei hoher Spannung (5,0 V) jedoch detektierte man 380±90 μg Formaldehyd in Form der Formaldehyd-freisetzenden Substanzen. Demzufolge würde ein E-Zigaretten-Raucher (bei 5,0 V Spannung und „Vaping“-Volumen von tgl. 3 ml) 14,4±3,3 mg Formaldehyd pro Tag inhalieren. Unter der Annahme, dass die Wirkung ebenso schädlich ist wie beim Tabakrauchen, errechnet sich für Langzeit-„Vaping“ eine fünf bis 15-mal höhere Steigerung des Krebsrisikos als fürs Rauchen einer herkömmlichen Schachtel am Tag. OH
Krebsrisiko E-Zigaretten
NATUR+PHARMAZIE 6/2015
Giftiger als echte Glimmstengel?
Beim Rauchen von E-Zigaretten entstehen Halbazetale, die kanzerogenes Formaldehyd freisetzen. Das könnte die E-Variante gefährlicher als echten Tabak machen.
Quelle:
Jensen RP et al.: Hidden formaldehyde in e-cigarette aerosols. N Engl J Med 2015; 372(4): 392-4