Gefahr von Lungenentzündung und Cor pulmonale

NATUR+PHARMAZIE 1/2011

Bei Bronchiektasen gibt es eine hohe Dunkelziffer

Bronchiektasen – sackförmige oder zylindrische Ausweitungen der Bronchien – werden häufig übersehen, da die Symptomatik zumindest zu Beginn an Asthma oder eine Rhinosinusitis erinnert. Komplikationen sind Lungenentzündungen, langfristig kann sich ein Cor pulmonale entwickeln.

Bei einer 29-jährigen Erzieherin mit leichtem Asthma wurden häufige Atemwegsinfekte so lange auf den Beruf zurückgeführt, bis sie siebenmal im Jahr Antibiotika brauchte und ihr Arzt eine Sputumkultur anlegen ließ. Es fand sich Pseudomonas aeruginosa. Er schickte sie zum Pneumologen. Das hochauflösende CT zeigte mäßig ausgeprägte Bronchiektasen (bei α1-Anti­tryp­sin-Mangel).

Symptome ähnlich wie bei Asthma oder Rhinosinusitis

Grund dafür, dass Bronchiektasen zum Teil unentdeckt bleiben, ist die Tatsache, dass die Symp­tome besonders am Anfang leicht sein können. Sie können denen von Asthma, COPD, Rhinosinusitis, tracheobronchialer Infektion und GERD ähneln. Bei Rauchern denkt man gern fälschlich an eine dadurch verursachte chronische Bronchitis. Patienten mit frischer Diagnose haben eine schlechtere Prognose als gleichaltrige Asth­matiker. Bronchiektasen können u. a. idiopathisch sein (53%), infektionsbedingt (29%) oder durch einen Immundefekt hervorgerufen werden.

Keine klaren Therapieempfehlungen

Die Datengrundlage für Therapieempfehlungen ist schwach. Es besteht allerdings Konsens darüber, dass Rauchern zum Aufhören geraten werden soll.

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Praxisfazit
Bronchiektasen
sind eine meist erworbene Veränderung mit abnormer Verdickung der Bronchialwand und Ausweitung zentraler und mitteldicker Bronchien, die durch einen Teufelskreis aus transmuraler Infektion und Entzündung mit Freisetzung von Mediatoren entsteht.

Bronchiektasen sind häufig
assoziiert mit
allergische bronchopulmonale
Aspergillose    7%
Aspiration    4%
Young-Syndrom*    3%
zystischer Fibrose    3%
rheumatoider Arthritis    3%
ziliärer Dysfunktion    2%
Colitis ulcerosa    <1%
Panbronchiolitis    <1%
(es fehlt hier der α1-Antitrypsin-Mangel)

*Bronchiektasen, Sinusitis, obstruktive Azoospermie

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