Es handelt sich meist um allergische Reaktionen auf die Farbpigmente, wie Dichromat-, Kobalt-, Cadmium- und Quecksilbersalze. Vor allem die mit Nickelsulfat kontaminierten Pigmente rufen häufig heftige allergische Reaktionen hervor. Auch Fälle von Kontakturtikaria wurden beschrieben, die meist erst nach Monaten oder Jahren auftreten. Bakterielle Infektionen, vor allem durch mangelnde Hygiene und Erfahrung, sind beim Piercing signifikant häufiger als beim Tätowieren. Neben lokalen Infektionen werden auch schwere systemische Infektionen wie Endokarditis und Sepsis berichtet. Verzögerte Wundheilung, hypertrophe Narben und Keloide, Zahnschäden, schwere Blutungen, Mastitis oder Unfruchtbarkeit sind weitere Komplikationen abhängig von der gepiercten Körperregion. So benötigt ein Bauchnabel-Piercing fast ein halbes Jahr zur vollständigen Heilung, bei besonders hohen Infektionsraten. GW
Gefährlicher Körperschmuck
NATUR+PHARMAZIE 9/2008
Risiken von Tattoos und Piercings
Der Trend zu immer mehr Tätowierungen und Piercings führte auch zu einer deutlichen Zunahme der damit verbundenen Komplikationen.
Quelle: Kaatz, M: Body-modifying concepts and dermatologic.., Zeitschrift: CLINICS IN DERMATOLOGY, Ausgabe 26 (2008), Seiten: 35-44