Antibabypille bei Migränepatientinnen ohne Aura

NATUR+PHARMAZIE 5/2012

Kein erhöhtes Schlaganfall- oder Herzinfarkt-Risiko!

Die Dt. Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) relativiert Leitlinien-Empfehlungen zur oralen Empfängnisverhütung bei Migränepatientinnen.

In letzter Zeit wird häufiger von verunsicherten Patientinnen berichtet, denen eine orale Kontrazeption mit dem Hinweis verweigert wurde, sie seien Migränikerinnen. Hintergrund sind die Leitlinien der WHO und der Dt. Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG). So empfiehlt die WHO, kombinierte hormonelle Kontrazeptiva bei Patientinnen mit einer Migräne ohne Aura ab dem 35. Lebensjahr abzusetzen oder nur in Ausnahmefällen anzusetzen. Für die Migräne mit Aura werden kombinierte hormonelle Kontrazeptiva in allen Altersstufen nicht empfohlen.

Die deutsche Leitlinie besagt: Bei Frauen mit Migräne und bei risikobelasteten Frauen nach dem 35. Lebensjahr, insbesondere Hypertonikerinnen und Raucherinnen, sollten Alternativen bevorzugt werden. Als absolute Kontraindikation für die Verschreibung eines Ovulationshemmers wird aufgeführt: Migräne mit Aura und als relative Kontraindikation eine Migräne ohne Aura.

Das sieht die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) anders. „Sichtet man die Literatur und die einschlägigen Studien, so können wir davon ausgehen, dass der Löwenanteil der Patienten mit Migräne (80% Migräniker ohne Aura) definitiv kein erhöhtes Schlaganfall- oder Herzinfarkt-Risiko hat. Es bestehen also keinerlei grundsätzliche Kontraindikationen für Medikamente oder Hormonbehandlungen“, so Prof. Dr. Arne May, Hamburg.

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