Das Risiko von Frauen, nach einer Kaiserschnittentbindung einen Harnwegsinfekt zu entwickeln, ist aufgrund der Katheterisierung erhöht. In früheren Untersuchungen konnte bereits gezeigt werden, dass Rosa canina fructus das Wachstum von Escherichia coli hemmen kann. Allerdings wurden weitere Untersuchungen primär nur in vitro oder bezogen auf andere Krankheiten durchgeführt.
Eine randomisierte, placebokontrollierte Studie testete nun die Wirkung der Hagebutte in Pulverform an 400 iranischen Frauen, die zwischen August 2016 und März 2017 per Kaiserschnitt entbunden hatten. Alle eingeschlossenen Frauen hatten maximal drei Dosen Antibiotika erhalten.
Die Frauen wurden in eine Interventionsgruppe (n = 200) und eine Placebogruppe (n = 200) eingeteilt. Ab dem zweiten Tag bis zum 20. Tag post partum erhielten die Frauen entweder zweimal täglich Kapseln mit 500 mg Hagebuttenfruchtpulver oder eine identisch aussehende (Geruch, Farbe und Form) Placebokapsel. Primärer Endpunkt der Studie war die Häufigkeit von Harnwegsinfektionen, einschließlich asymptomatischer Bakterurie, während der Behandlungszeit.
An Tag 7, 10 und 20 wurden die Frauen untersucht und Urinkulturen durchgeführt. In der Interventionsgruppe konnten die Forscher beobachten, dass die Mütter signifikant seltener von Harnwegsinfektionen betroffen waren als die Frauen, die kein Hagebuttenpulver erhalten hatten.
Das positive Ergebnis könnte mit dem hohen Vitamin-C-Gehalt der Frucht zusammenhängen. Hagebutten enthalten immerhin 880 mg / 100 ml Ascorbinsäure. Diese hat bekanntlich antioxidative Eigenschaften, wie in mehreren Studien nachgewiesen werden konnte. Unter anderem konnte eine Untersuchung mit 110 Schwangeren zeigen, dass eine Tagesdosis von 100 mg Vitamin C, eingenommen während der Schwangerschaft, Harnwegsinfektionen verhindern kann.
Auch die in der Hagebutte enthaltenen Flavonoide spielen vermutlich eine wichtige Rolle, allen voran das Quercetin, das eine antibakterielle Wirkung hat. EG