Im Rahmen zweier Kohortenstudien gaben 6.467 Paare mit Kinderwunsch alle zwei Monate Auskunft darüber, ob und wenn ja, welche Gleitmittel sie beim Geschlechtsverkehr benutzten. 17,5 % der Teilnehmer verwendeten Gleitmittel, die meisten wasserbasierte. 3,9 % gaben an, ein Gleitgel zu verwenden, das aufgrund seines am Zervixschleim orientierten pH-Werts als besonders fertilitätsfreundlich beworben wird. Innerhalb von zwölf Monaten wurden insgesamt 76,3 % der Frauen schwanger.
Der Gebrauch eines wasserbasierten Gleitgels beeinflusste die Konzeptionswahrscheinlichkeit nicht. Frauen, die ein ölhaltiges Gleitmittel verwendeten, wurden geringfügig schneller schwanger. In Subgruppenanalysen zeigte sich, dass dies in erster Linie für ältere, nullipare Frauen galt. In einer Kohorte ergab sich außerdem eine dosisabhängige Assoziation: Bei Frauen, die nach eigener Aussage „immer“ beim Geschlechtsverkehr ein ölbasiertes Gleitmittel nutzten, stieg die Konzeptionswahrscheinlichkeit sogar um 89 % im Vergleich zu denen, die auf ein Gleitmittel verzichteten.
Auch die Verwendung von silikonhaltigen Präparaten verbesserte die Fertilität. Gels mit pH-Anpassung seien nicht notwendig, so das Fazit. CW