Chronische Urtikaria

NATUR+PHARMAZIE 1/2000

Forscher tappen im Dunkeln

Die Ursachen der chronischen Urtikaria sind weitgehend ungeklärt. Eine Studie untersuchte, ob sich anhand von Laborbefunden, Haut- und sonstigen Tests Genaueres über Entstehung, Art und Verlauf dieser mysteriösen Erkrankung sagen lässt und suchte nach Auslösern.

Bei 170 Patienten mit chronischer Urtikaria wurden verschiedene laborchemische und immunologische Untersuchungen durchgeführt, Stuhl und Urin analysiert, allergologische Hauttests und physikalische Tests angestellt. Von den Laborparametern waren am häufigsten die Leukozytenzahlen sowie die Konzentrationen von C-reaktivem Protein (CRP) und Alanin-Aminotransferase (auch: SGPT, Serum-Glutamat-Pyruvat-Transaminase) erhöht. Das Gesamt-IgE war nur bei 4% der Patienten deutlich (über 500 IU/l) erhöht. Der Metacholintest (Provokationstest auf Bronchokonstriktion) fiel bei 57% der Patienten positiv aus, in 60% dieser Fälle lag klinisch eine cholinerge Urtikaria vor. Der Voraussagewert des Metacholintests erwies sich dabei als gering. Nur bei einem Viertel der Patienten konnte ein möglicher Auslöser (z.B. ein Infekt) gefunden werden. Bei jedem zweiten Urtikariakranken ließen sich physikalische und pseudoallergische Auslöser ermitteln, wobei weder Art noch Eigenschaften des Triggers Rückschlüsse auf Entstehung oder Verlauf der Urtikaria ermöglichten. (UB)

Quelle: Trachsel, C: Stellenwert von Laboruntersuchungen un Triggerfaktoren bei der chronischen Urtikaria, Zeitschrift: SCHWEIZERISCHE MEDIZINISCHE WOCHENSCHRIFT. JOURNAL SUISSE DE MEDECINE, Ausgabe 129 (1999), Seiten: 1271-1279

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