Ein zehnjähriges Mädchen aus Virginia litt seit drei Monaten an einem stark juckenden Exanthem, das an den unteren Extremitäten begonnen hatte und sich dann über Gesäß, obere Extremitäten, Brust und Hals ausbreitete. Eine Biopsie ergab den Verdacht auf eine durch Arthropoden hervorgerufene Reaktion. Die Behandlung mit oralen Steroiden, Antihistaminika und Antibiotika sowie mit topischem Permethrin, Antibiotika- und Steroidsalben blieb erfolglos. Eine zweite histologische Untersuchung ließ auf einen Arthropoden-Biss schließen. Trotz weiterer topischer und systemischer Therapie traten immer wieder neue Haut-erscheinungen auf. Durch Berichte über Bettwanzen im Internet aufmerksam gemacht, inspizierte die Mutter das Bett des Mädchens und fand einige flache, braune Wanzen, die als Cimex lectularius identifiziert wurden. Nach professioneller Ausrottung traten keine neuen Hautläsionen mehr auf. Vermutlich waren die Wanzen "Mitbringsel" von einem Volksfest oder einem Florida-Urlaub. (GW)
Kasuistik
NATUR+PHARMAZIE 12/2005
Die gemeine Bettwanze ist auf dem Vormarsch
Die gemeine Bettwanze, Cimex lectularius, ist ein blutsaugender Ektoparasit, deren nächtliche Bisse zu juckenden, erythematösen Hautläsionen führen. In der DDT-Ära waren diese Probleme so gut wie verschwunden. Seit einigen Jahren nehmen die durch Bettwanzen hervorgerufenen Hautbeschwerden wieder zu. Häufig dauert es jedoch lange, bis man den Tieren auf die Spur kommt, wie diese Kasuistik zeigt.
Quelle: Ter poorten, MC: The return of the common bedbug, Zeitschrift: PEDIATRIC DERMATOLOGY, Ausgabe 22 (2005), Seiten: 183-187