Nahrungsmittelunverträglichkeit

NATUR+PHARMAZIE 10/2010

Zöliakie erfordert strenge Diät

Zöliakie ist eine chronische Erkrankung des Dünndarms, der eine Nahrungsmittelunverträglichkeit zu Grunde liegt. Der Darm reagiert dabei mit einer Entzündungsreaktion auf das in vielen Getreidesorten vorkommende Gluten – einem Stoffgemisch aus verschiedenen Proteinen. Die einzig effektive Therapie ist eine lebenslange glutenfreie Diät.

Zöliakie beruht auf einer allergischen Reaktion gegen Bestandteile des Glutens. In der Folge kommt es zu einer Atrophie der Darmepithelzellen, die Zotten der Darmschleimhaut bilden sich zurück.

Damit schwindet die für die Resorption von Nährstoffen so wichtige Oberfläche der Darmschleimhaut. Es kommt zu Mangelerscheinungen, da eine Reihe von Mineralstoffen und Vitaminen nicht in erforderlicher Menge resorbiert werden kann. Die Symptome von Zöliakie sind sehr vielfältig, unspezifisch und unterschiedlich schwer ausgeprägt. Das typische Krankheitszeichen ist Durchfall. Im Kindesalter sind zudem Wachstumsstörungen, Blähbauch, Eisenmangel sowie Wesensveränderungen wie Unzufriedenheit oder Weinerlichkeit charakteristisch. Im Erwachsenenalter kann es zu Gewichtsverlust, Appetitmangel, Schlafstörungen, Müdigkeit oder Depression kommen.

Unspezifische Symptome

Diese unspezifischen Symptome erschweren häufig die Diagnose. Bei Erwachsenen kann sich die Erkrankung auch nur oder vorwiegend an der Haut manifestieren. Es kommt zu einem bläschenförmigen Hautausschlag mit starkem Juckreiz, die so genannte Dermatitis herpetiformis Duhring. In älterer Fachliteratur wird zwischen Zöliakie und einheimischer Sprue unterschieden. Als Zöliakie bezeichnete man die Erkrankung, wenn sie schon früh im Kindesalter auftrat. Bei einer Diagnose im Erwachsenenalter sprach man von Sprue. Heute wird nur noch der Begriff Zöliakie verwendet, unabhängig davon, wann sich die Erkrankung manifestiert. Bei der „tropischen Sprue“ handelt es sich übrigens nicht um eine Gluten-Unverträglichkeit, sondern um ein in den Tropen vorkommendes Malabsorptionssyndrom. Als Ursache wird hier eine chronische Besiedelung mit enteropathogenen Keimen vermutet.

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