Framingham Heart Study

NATUR+PHARMAZIE 6-7/2014

Wissen für Generationen

Im Jahr 1948 wurde der erste Proband für die Framingham Heart Study (FHS) untersucht. Seither wurden immer neue Erkenntisse generiert.

Im Jahr 1932 wurde bei Franklin D. Roosevelt, der zum Präsidenten für die Kriegsjahre wurde, ein Blutdruck von 140/100 mmHg gemessen und für unbedenklich gehalten. Erst 1944 stellte ein junger Kardiologe die Diagnosen „Hypertonie, hypertensive Herzerkrankung und Herzinsuffizienz“. Zu spät – Roosevelt starb 1945. Präsident Harry Truman veranlasste in 1948 ein Gesetz, das eine Großstudie zum Thema Blutdruck und Herz festschrieb, ausgestattet mit 500 000 $ für eine Laufzeit von damals geplanten 20 Jahren. Man wählte dafür das Städtchen Framingham in Massachusetts aus. Das Konzept der Studie wurde zusammen mit den Bewohnern entwickelt. Die Erkenntnisse aus Framingham führten zum Umdenken in der Kardiologie: von der bloßen Therapie zur Prophylaxe. Die Studie etablierte wichtige „Risikofaktoren“ der KHK, vor allem Hypercholesterinämie und Hypertonie sowie den Diabetes. Der Framingham Risk Score wurde 1998 publiziert. An der Studie beteiligte Forscher definierten die Rolle metabolischer Risikofaktoren für Herzerkrankungen. Auch zum Thema Schlaganfall lieferte die Studie viele Einsichten, so etwa zur Rolle des Vorhofflimmerns. Ende des 20. Jahrhunderts wurde eine neue Framingham-Kohorte für neue Frage stellungen etabliert. Sie verhalf zur Identifizierung vieler genetischer Varianten, die zu Herzleiden beitragen. WE

Quelle:

Mahmood SS et al.: The Framingham Heart Study and the epidemiology of cardiovascular disease: a historical perspective. Lancet 383 (2014) 999-1008

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