Routineimpfungen

NATUR+PHARMAZIE 12/2003

Wie sinnvoll ist Titerbestimmung?

Soll der Erfolg von Routineimpfungen serologisch kontrolliert werden? Experten der Universität Mainz antworten.

Grund für die Anfrage war das Ergebnis eines Routine-ELISA-Tests. Nach dreimaliger Grundimmunisierung mit Sechsfach-Impfstoff fanden sich zwar ausreichende Titer gegen Hepatitis B, Polio Typ 2 und 3 und Pertussis; Antikörper gegen Tetanus, Diphtherie und Polio Typ 1 waren jedoch nicht nachweisbar. Normalerweise sollte jedoch auf eine Kontrolle der Antikörper(AK)-Konzentration verzichtet werden, da - schützende AK-Konzentrationen für viele Impfungen nicht definiert sind, - AK gegen Diphtherie, Tetanus und Polio mit ELISA im Routinelabor nicht nachweisbar sind, - die Immunität keine Aussage über die Protektion zulässt und - die Kosten für eine adäquate serologische Untersuchung die Impfstoffkosten weit überschreiten. Empfohlen wird der AK-Nachweis nur zur Rötelntiter-Kontrolle bei Schwangeren, zur Hepatitis-B-Titerkontrolle bei Personen im Gesundheitsdienst und bei Personen mit Immundefekt. (GW)

Quelle: Schultz, M: Impftiter, Zeitschrift: PÄDIATRISCHE PRAXIS, Ausgabe 63 (2003), Seiten: 388-389

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