Mäßige Defizite bei beiden Erkrankungstypen

NATUR+PHARMAZIE 1/2013

Wie Diabetes den kognitiven Funktionen zusetzt

Die kognitiven Charakteristika von Typ-1- und Typ-2-Diabetikern ähneln sich im Allgemeinen. Es zeigen sich motorische und mentale Verlangsamungen und ähnliche Leistungseinbußen bei exekutiven Funktionen wie Planen, Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis und Problemlösung.

Typ-2-Diabetiker schneiden oft, aber nicht ausnahmslos schlechter bei Lern- und Gedächtnistests ab als Gesunde , während Patienten mit Typ 1 hier selten Defizite aufweisen. Bei beiden Gruppen finden sich aber Zeichen neuraler Verlangsamung, veränderte zerebrale Perfusion, vermehrte kortikale Atrophie und mikrostrukturelle Anomalien in Leitungsbahnen der weißen Substanz. Eine Hippocampus-Atrophie scheint bei Typ 1 mehr ins Gewicht zu fallen als bei Typ 2.

Zur kognitiven Dysfunktion können mehrere biomedizinische Risikofaktoren beitragen. Beim Typ 1 sprechen Studiendaten dafür, dass chronische Exposition gegenüber hohen Glukosespiegeln und das Vorliegen mikrovas­kulärer Schäden, v. a. von Retinopathie, Bedeutung für die Entstehung der Dysfunktion haben. Dies spricht für strukturelle Homologien der Blutversorgung von Retina und Gehirn.

Beim Typ 2 scheinen Insulinresis­tenz, Dyslipidämie, Hypertonie und zerebrovaskuläre Erkrankung von großer Wichtigkeit für die Entwicklung der Dysfunktion zu sein. Die Belege, die nahelegen, dass intensive BZ-Einstellung die kog­nitiven Ergebnisse verbessert, sind schwach. Metformin könnte über Gefäßschutz in diesem Sinne wirksam sein. Solche Fragen können aber nur große Langzeitstudien beantworten.

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