Geschlossene Kassensysteme

NATUR+PHARMAZIE 12/2006

Wenn Zahlen zum Event wird

Geschlossene Kassensysteme erhöhen die Sicherheit und helfen durch optimierte Kassenverwaltung Zeit und Geld zu sparen. Andererseits lösen sie beim Kunden einen Hallo-Effekt aus.

Der Kunde legt sein Rezept vor, wünscht noch ein frei verkäufliches Ant-azidum. Er erhält die Medikamente, die Apothekerin berät zu der Einnahme der Mittel. Alles wie gehabt? Nein: Zum Zahlen wird der Kunde an eine separate Kasse gebeten. So werden „Ethik“ (Beratung) und „Monetik“ (Kasse) räumlich und zeitlich getrennt. Sowohl der Kunde als auch die beratende Person haben sich aus-schließlich auf das pharmazeutisch Wesentliche konzentriert: das Arzneimittel und die Information dazu, ergänzt vielleicht durch die soziale Komponente. An der Zahlkasse legt der Kunde Münzen nicht auf den Zahlteller, sondern wirft sie in den Münzsammler. Sein Papiergeld landet separat in anderen Fächern. Das Wechselgeld zählt ebenfalls die Kasse ab – ein ganz neues Gefühl beim Bezahlen.

Dieses „Event“ für den Kunden ermöglichen geschlossene Kassensysteme, wie sie im Einzelhandel insbesondere in Skandinavien bewährt, aber auch bei uns immer häufiger anzutreffen sind. Die halbautomatischen Kassen bringen jedoch vor allem konkrete Vorteile in den Punkten Sicherheit sowie Zeit- und Geld-ersparnis. Nach Berechnungen der Fa. Pharmatechnik in Starnberg, die das geschlossene Kassensystem CashGuard in Deutschland vertreibt, können in einer Apotheke mit z. B. 300 Zahlungsvorgängen pro Tag rund zwei Stunden Arbeitszeit eingespart werden: Während die Zeit für die Einrichtung der Geldlade, das Kassieren, den Kassenabschluss und die Vorbereitungen für die Bank bei drei herkömmlichen Kassen etwa drei Stunden in Anspruch nimmt, benötigt ein geschlossenes Kassensystem mit zwei Beratungsplätzen nur rund 60 Minuten. Bei einem angenommenen Stundenlohn von 30 Euro ergibt sich eine Monatsersparnis von über 1300 Euro, bzw. lässt sich die freiwerdende Arbeitskraft an anderer Stelle, beispielsweise beim Ausbau der Beratung, investieren.

Das System lässt sich in das vorhandene Setting flexibel integrieren. Zum Beispiel kann man eine geschlossene Zahlkasse einrichten und die weiteren Kassen als Beratungsplätze belassen. Alle Vorgänge, auch der Rezeptdruck, werden weiter an den Beratungsplätzen ausgeführt. Nach Beratung und Kommissionierung aber geht der Kunde mit einem Kreditschein zum Scannen und Abschließen des Vorgangs zur Zahlkasse. (RS)

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