Polymikrobielle Infektionen

NATUR+PHARMAZIE 7/2006

Wenn es ein Keim dem anderen leicht macht

Mischinfektionen mit Viren, Bakterien, Pilzen oder Parasiten nehmen zu. Generell können bestimmte Erreger die Ansiedlung anderer Keime begünstigen, bie-ten aber auch manchmal Schutz davor. Eine Übersicht nennt zahlreiche Beispiele.

Bei synergistischen polymikrobiellen Infektionen schafft entweder ein Mikroorganismus eine „Nische“ für die Ansiedelung anderer Pathogene, einer disponiert den Wirt für die Ansiedelung weiterer Keime oder zwei oder mehr nicht pathogene Mikroorganismen verursachen zusammen eine Erkrankung. So fanden sich Meta-pneumoviren beim schweren Atemnotsyndrom neben Coronaviren und bei Bronchiolitis neben RSV. HIV öffnet in Afrika Erkrankungen wie Malaria und Tuberkulose Tor und Tür, Viren in den Atemwegen zerstören das Epithel und hemmen u. a. das Immunsystem, sodass danach Bakterien ungehindert eindringen können.

Bei additiven polymikrobiellen Infektionen können zwei oder mehr eigentlich apathogene Mikroorganismen gemeinsam u. a. zu Bakteriämie und Abszessbildung führen. Viele dieser Interaktionen spielen sich in Biofilmen ab, bei deren Entwicklung z. B. Pseudomonas aeruginosa in multiplen Phänotypen vorkommt.

Bei mikrobieller Beeinträchtigung passiert das Gegenteil. So hemmt das nicht-pathogene humane GB-Virus C in vitro die Replikation von HIV; koinfizierte HIV-Patienten zeigen höhere CD4-Zellzahlen und eine geringere Mortalität.

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