Nur wenige Studien befassten sich mit der präventiven und kurativen Wirksamkeit von Vitamin C bei Kindern mit grippalen Infekten. Dabei sind sie besonders häufig von Infektionen der oberen Atemwege betroffen, und es gilt, unnötige Antibiotika-Gaben zu vermeiden, um das Mikrobiom nicht zu belasten und Resistenzen vorzubeugen.
Französische Wissenschaftler prüften nun die vorhandene Literatur. Für die Meta-Analyse wählten sie acht doppelblinde, randomisierte, kontrollierte Studien (RCT) aus, die untersuchten, ob die Gabe von Vitamin C prophylaktisch oder verkürzend auf Atemwegsinfekte von Kindern wirkt. Insgesamt waren an den Studien aus den Jahren 1961 bis 2010 3.135 Kinder ohne chronische Infektionen im Alter von drei Monaten bis 18 Jahren beteiligt. Die Wirksamkeit wurde hinsichtlich Häufigkeit, Dauer und Schwere der Symptome der auftretenden Infekte der oberen Atemwege bewertet. Die Gabe von Vitamin C verkürzte die Krankheitsdauer im Durchschnitt um 1,6 Tage in den überprüften Arbeiten.
Vorangegangene Studien zeigten unterschiedliche Ergebnisse. Die in diesen Studien verabreichten Dosen unterschieden sich aber stark; das ist eine von mehreren Schwächen, konstatierten die Autoren der Übersichtsarbeit. Vitamin C bzw. L-Ascorbinsäure ist ein organisches Antioxidans, das die Zellen vor infektionsbedingtem oxidativem Stress schützt. Das Potenzial des Vitamins in der Behandlung von unkomplizierten Atemwegsinfektionen von Kindern zur Verhinderung von Antibiosen ist noch nicht genügend erforscht, so die Autoren. EG