Stimulanzien gegen ADHS

NATUR+PHARMAZIE 1/2013

Verringert die Therapie den Nikotinkonsum?

Substanzabusus oder -abhängigkeit ist bei Kindern und Jugendlichen mit einem Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) überaus häufig und erhöht die ohnehin schon vermehrten Gesundheitsrisiken weiter. Nun wurde in der offenen Verlängerung einer Pharmakotherapie-Studie untersucht, ob Stimulanzien neben der Symptomreduktion auch zu einer Verringerung des Zigarettenkonsums führen.

Das Studienkollektiv bestand aus 154 Adoleszenten, die am Massachusetts General Hospital und der Harvard Medical School in Boston, USA, über bis zu zwei Jahre offen mit retardiertem Methylphenidat (MP) behandelt wurden. Die Effekte auf den Nikotinkonsum wurden anhand des Fagerstrom Tolerance Questionnaire (FTQ) untersucht.

Die Ergebnisse wurden mit zwei Gruppen verglichen, einer historischen Stichprobe von 103 behandelten oder nicht behandelten ADHS-Patienten und einem Kollektiv von 188 Personen ohne ADHS mit einer vergleichbaren Alters- und Geschlechterzusammensetzung.

Die Raucherrate zu Studienende (nach durchschnittlich zehnmonatiger Methyl-phenidat-Behandlung) bei den Studienteilnehmern war mit 7,1% gering. Sie unterschied sich von der der Patientengruppe mit ADHS (10,9%) und von der Nicht-ADHS-Gruppe (8,0%) nur numerisch, nicht aber signifikant (p > 0,20), der kleine Vorteil hat keine klinische Relevanz. Adjustiert u. a. auf Alkohol- und Drogenkonsum war dagegen die Rate an Rauchern im Studienkollektiv signifikant niedriger als bei jenen historischen ADHS-Patienten, die niemals mit Stimulanzien behandelt worden waren (7,1% vs. 19,6%; p = 0,009). JL

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