Es wurden Populationen eines definierten Zeitraumes mit extrem niedriger Lebenserwartung analysiert: Liberianische Sklaven-Rückkehrer, Trinidad-Sklaven, ukrainische Hungersnot, schwedische Hungersnot und Island-Masern-Epidemien. In allen Populationen zu jenen Zeiten war die Lebenserwartung von Frauen höher als die der Männer. Am stärksten war die Übersterblichkeit von männlichen Neugeborenen für diese Unterschiede verantwortlich, woraus man schließen muss, dass neugeborene Mädchen widrigsten Lebensumständen besser trotzen. Die Ergebnisse stützen zudem die Theorie, dass fundamentale biologische Faktoren wichtig sein müssen, denn in dieser Studie wurden soziale oder Verhaltenseinflüsse (nahezu) ausgeschlossen. CB
Gender Survival Gap
NATUR+PHARMAZIE 3/2018
Unter widrigen Umständen: Frauen im Vorteil
In nahezu allen Zivilisationen haben Frauen eine höhere Lebenserwartung als Männer. Jetzt kam man einem weiteren Aspekt dieses „Gender Survival Gap“ auf die Spur, indem man sich das Überleben von Populationen unter widrigen Umständen ansah.
Quelle:
Zarulli V et al.: Women live longer than men even during severe famines and epidemics. Proc Natl Acad Sci U S A 2018; Epub Jan 23; doi: 10.1073/ pnas.1701535115