KHK bei Frauen

NATUR+PHARMAZIE 9/2003

Übersehener Risikofaktor Psyche

In den USA ist die koronare Herzkrankheit bei Frauen über 40 die häufigste Todesursache. Studien zufolge sind psychosoziale Faktoren nicht nur an der KHK-Entstehung beteiligt, sie beeinflussen auch die Prognose. Leider werden sie noch zu häufig übersehen. Zudem fehlt es an frauenspezifischen KHK-Studien.

Neuere Studien zeigen, dass depressive Menschen nicht nur eher an koronarer Herzkrankheit leiden, auch ihre Prognose nach einem Herzinfarkt ist schlechter. Etwa ein Fünftel der Patienten mit Panikstörung hat eine KHK. Frauen mit Mitralklappenprolaps weisen besonders häufig auch Angststörungen und Agoraphobie auf. Personen mit Schlafstörungen und Müdigkeit tagsüber sind häufiger kardiovaskulär erkrankt. Auch sexuelle Dysfunktion scheint ein bisher unerkannter Risikofaktor. Schließlich wirken sich Stress, Alkoholmissbrauch und psychische Erkrankungen negativ auf den Zustand der Herzkranzgefäße aus. Psychiatrie-Patienten sterben dreimal häufiger an koronarer Herzerkrankung als mental Gesunde. (DS)

Quelle: Bankier, B: Psychiatric disorders and coronary heart disease in women - a still neglected topic: review of the literature from 1971 to 2000, Zeitschrift: PSYCHOTHERAPY AND PSYCHOSOMATICS, Ausgabe 71 (2002), Seiten: 133-140

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