Demenz vom Alzheimer-Typ

NATUR+PHARMAZIE 9/2012

Trotz schwerster Pathologie klinisch nicht dement

US-Amerikanische Wissenschaftler untersuchten anhand autopsierter Gehirne, ob sich Neurofibrillen, die neben neuritischen Plaques das pathologische Zeichen für die fortschreitende Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT) sind, bei Personen feststellen lassen, deren kognitive Fähigkeiten zu Lebzeiten noch nicht stark beeinträchtigt waren. Sie wurden in der Tat fündig.

Die Daten wurden zwei großen Longitudinalstudien entnommen, der Nun-Study, die 1991 mit katholischen Nonnen eines Ordens im Alter von mindestens 75 Jahren begonnen wurde, und der ACT-Studie („Adult Changes in Thought“), einer bevölkerungsbasierten Studie mit etwa 3700 älteren Teilnehmern.

In die Auswertung wurden 498 Ordensschwestern und 323 Teilnehmer der ACT-Studie eingeschlossen, die zu Lebzeiten regelmäßig verschiedene Demenzscreenings bzw. neuropsychologische Tests absolviert hatten. An den Hirnproben der Verstorbenen wurde der DAT-Status (Demenz vom Alzheimer Typ) nach dem Braak-Schema (I-VI) bestimmt, das insbesondere Umfang und regionale Verteilung der neurofibrillären "Tangles" berücksichtigt. 

Der Abgleich ergab wie erwartet generell eine enge Korrelation zwischen dem Braak-Stadium und einer klinischen Demenz. Doch von den Studienteilnehmern mit einer schweren Alzheimer-Pathologie (Braak Stadium V-VI) wiesen immerhin 12% der Nun-Study (n = 15) und 8% der ACT-Studie (n = 14) zu Lebzeiten keinerlei klinische Anzeichen für eine Alzheimer-Demenz (= nonDAT) auf. Beim direkten Vergleich mit den schwer dementen Personen in einem fortgeschrit- tenen Alzheimer-Stadium (Braak V-VI) konnten bei den Personen mit nonDAT lediglich sehr geringfügig eingeschränkte Gedächtnisleistungen festgestellt werden. NW 

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