Mitglieder mehrerer Abteilungen der Karolinska-Universität in Stockholm waren an einer großen Kohortenstudie beteiligt, bei der Frauen, die jedes ihrer Kinder per Kaiserschnitt zur Welt gebracht hatten, mit Müttern verglichen wurden, die nur vaginal entbunden hatten. Die Untersuchung liefert Daten für einen Aspekt der Aufklärung über Vor- und Nachteile beider Entbindungsarten für Mutter und Kind.
Fast jede fünfte Frau in den USA leidet an Symptomen von Harninkontinenz oder Vorfall der Beckenorgane (Prolaps). Die Therapien sind überwiegend chirurgischer Art. Nach regionalen US-Studien beträgt das Lebenszeitrisiko für Eingriffe wegen Stressinkontinenz oder eines Prolaps 11%.
Vor einer Schwangerschaft liegen selten entsprechende Symptome vor. Eine Geburt gilt weithin als etablierter Risikofaktor. In den USA kam 2006 jedes dritte Kind per Sectio zur Welt; ein zunehmender Teil der Kaiserschnitte erfolgt auf Wunsch der Mutter. Das hat multifaktorielle Ursachen, z. T. spielt vielleicht die Furcht vor den Folgen einer vaginalen Geburt für den Beckenboden mit.
Mehreren epidemiologischen Studien zufolge verringert eine Sectio das Inkontinenz-Risiko nach der Geburt signifikant; es ist aber strittig, ob sie solchen Störungen später im Leben vorbeugt. Ein Kaiserschnitt ist ein großer Eingriff und Studien lassen vermuten, dass die Wirkung auf die Stressinkontinenz mit der Zeit nachlässt und nach mehreren Entbindungen ganz verschwindet. Ob Sectio nachhaltig vor einem Prolaps schützt, ist nicht geklärt.
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