Hypertonie

Praxis-Depesche 4/2018

RR-Selbstmessung verbessert die Einstellung

Eine optimale Dosierung antihypertensiver Medikamente gelingt nur anhand optimaler Blutdruckmessung. Ob dies die Selbstmessung zuhause ist, wurde immer wieder kontrovers diskutiert.

Im idealen Fall misst der hypertone Patient seinen Blutdruck selbst und titriert danach auch seine Medikation eigenständig. Eine Alternative ist die telemedizinische Übermittlung der Eigenmesswerte an den Hausarzt, der dann die Einstellung anpasst.
142 britische Allgemeinarztpraxen nahmen an einer Evaluierung der verschiedenen Optionen teil. Von 1182 Patienten wurden 395 einer Gruppe mit RR-Selbstmessung, 393 einer mit RR-Selbstmessung und Telemonitoring und 394 einer mit Standardversorgung (RR-Messung beim Arzt) zugeteilt. Änderungen der antihypertensiven Medikation nahm ggf. der Hausarzt vor. Das primäre Beurteilungskriterium war der ärztlich gemessene systolische Blutdruck nach zwölf Monaten.
In den beiden Interventionsgruppen wurde der Blutdruck besser eingestellt als bei konventionellem Vorgehen. Die RR-Werte betrugen 137,0 bzw. 136,0 gegenüber 140,4 mmHg, die Absenkungen -3,5 bzw. -4,7 mmHg im Vergleich zur Standardmethode. Der Unterschied bei RR-Selbstmessung mit und ohne Telemonitoring war nicht signifikant.
Die RR-Selbstmessung (kombiniert mit Telemonitoring) wird inzwischen allgemein empfohlen. In manchen Ländern steht dem jedoch ein Honorierungssystem entgegen, das den persönlichen Arztkontakt favorisiert. WE
Quelle:

McManus RJ et al.: Efficacy of self-monitored blood pressure, with or without telemonitoring ... Lancet 2018; 391: 949-59

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