Bauchumfang ist Herzenssache

NATUR+PHARMAZIE 12/2005

Risikocheck Bauchumfang noch wenig genutzt

Bluthochdruck, Blutfettwerte und Blutzucker sind bekannte Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die routinemäßig geprüft werden. Dass der Anteil des abdominalen Fetts ein deutlicherer Indikator für ein Herz-Kreislauf-Risiko als Körpergewicht und BMI ist, ist jedoch nicht allgemein bekannt.

Bei einer Befragung in 27 Ländern wurde deutlich, dass selbst Ärzte das Risiko eines erhöhten Bauchumfangs unterschätzen. Obwohl zwei Drittel der Ärzte den erhöhten Bauchumfang als signifikanten Risikofaktor ansehen, wird er nur in 12% der deutschen Arztpraxen auch gemessen. Und nur etwa die Hälfte der Patienten mit diagnostizierter abdominaler Adipositas wird dann auch behandelt. Ernüchternd ist auch das Wissen in der Allgemeinbevölkerung, in der mehr als die Hälfte ihren Bauchumfang gar nicht angeben können. Besonders gefährlich ist dieses mangelnde Bewusstsein bei Risikopatienten. Das Herz-Kreislauf-Risiko steigt bei Frauen schon ab einem Bauch-umfang von 88 cm und bei Männern ab 102 cm deutlich an. Diabetologen empfehlen gar neuere, strengere Grenzwerte von 80 cm bei Frauen und 94 cm bei Männern. Dabei reichen bei Patienten mit abdominaler Adipositas schon eine Gewichtsabnahme von 5% bis 10% und ein entsprechend reduzierter Bauchumfang aus, um das innere Bauchfett um etwa 30% zu verringern. Damit einher gehen Verbesserungen von kardio-metabolischen Risikofaktoren wie Triglyzeriden, HDL-Cholesterin-Werten und Insulinresistenz. (MF)

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