Ein Frauenproblem

NATUR+PHARMAZIE 5/2006

Regelschmerzen - muss das sein?

Menstruationsbeschwerden belasten fast 90% aller Frauen zwischen 18 und 45 Jahren - so das Ergebnis einer online-Umfrage unter 1000 Frauen. Über die Hälfte der Befragten gab dabei an, unter krampfartigen Unterleibsschmerzen zu leiden. Etwa 5% aller Berufstätigen fühlen sich während ihrer Tage so stark beeinträchtigt, dass sie ihrer Arbeit fernbleiben müssen.

Menstruationsbedingte Schmerzzustände können unterschiedlicher Natur sein. Neben den typischen wehenähnlichen Verkrampfungen des Unterleibs leiden viele Frauen auch unter Kopf- oder Rückenschmerzen. Die psychischen Beschwerden wie Stimmungsschwankungen oder erhöhte Reizbarkeit belasten zusätzlich. Jede vierte bis fünfte Frau greift während ihrer Periode zu medikamentöser Hilfe. Zur Linderung der Beschwerden sind grundsätzlich alle bewährten Schmerzmittel geeignet, die die Konzentration der Prostaglandine als Schmerzbotenstoffe vermindern. Neben ASS kommt insbesondere Ibuprofen in Frage, das sich als Lysinat durch raschen Wirkeintritt und bessere gastrointestinale Verträglichkeit auszeichnet. Meist reicht dabei eine Dosierung von 500 mg Ibuprofen-DL-Lysin (entsprechend 292,6 mg Ibuprofen) aus, um eine optimale Wirkung zu erreichen. Da Menstruationsbeschwerden oftmals mehrere Tage anhalten, ist Naproxen durch seine langanhaltende Wirkung (bis zu zwölf Stunden) besonders empfehlenswert. Treten psychische Beschwerden in den Vordergrund, sind diese oft schon an den Tagen vor "den Tagen" spürbar. Werden sie begleitet von PMS-Symptomen, z. B. Spannungsgefühl in den Brüsten, oder klagt die Betroffene über Zyklusunregelmäßigkeiten, kann - nach ärztlicher Abklärung - ein Mönchspfeffer-Präparat (Keuschlammfrüchte) angeraten werden. Neben der geeigneten Arzneimittelauswahl, können Sie den Betroffenen noch eine Reihe wertvoller Tipps mit auf den Weg geben: Entspannungsübungen wie Yoga oder autogenes Training lösen unterschiedlichste Verkrampfungen. Leichte Gymnastik oder sportliche Betätigung, beispielsweise Nordic Walking, entspannen den Unterleib. Und nicht zuletzt führt die gute alte Wärmflasche durch wohlige Wärme zu einem Nachlassen von krampfartigen Beschwerden. (HM)

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