Die Darmflora stärken

Praxis-Depesche 8/2018

Probiotika bei atopischer Dermatitis

Bis zu 20% aller Kinder und Jugendlichen weltweit leiden an atopischer Dermatitis. Neuere wissenschaftliche Daten deuten darauf hin, dass eine gestörte Darmbarriere die entzündlichen Hautveränderungen begünstigt. Probiotika schaffen Abhilfe.

Inwiefern Probiotika die Symptome der atopischen Dermatitis dämpfen können, untersuchten spanische Wissenschaftler an 26 Mädchen und 24 Jungen zwischen 4 und 17 Jahren, die an einer mäßig starken atopischen Dermatitis litten und mit topischen Steroiden behandelt wurden. Alle Teilnehmer folgten einer hochwertigen mediterranen Diät, und die Hälfte der Kinder nahm zusätzlich über zwöf Wochen täglich eine Probiotika-Kapsel mit Bifidobacterium lactis, Bifidobacterium longum und Lactobacillus casei ein. Die Patienten der Kontrollgruppe erhielten Plazebo-Kapseln. Nach der zwölfwöchigen Interventionsphase hatte sich bei den probiotisch behandelten Kindern nicht nur der per SCORAD-Index erfasste Schweregrad der atopischen Dermatitis signifikant stärker gebessert als in der Plazebogruppe, auch der Steroidbedarf zum Abfangen von Krankheitsschüben war deutlich gesunken. Klinisch relevante Nebenwirkungen bei den Kleinen traten nicht auf. Probiotika stellen somit eine vielversprechende adjuvante Therapieoption dar. LO

Quelle:

Navarro-Lopez V et al.: Effect of oral administration of a mixture of probiotic strains on SCORAD index and use of topical steroids in young patients with moderate atopic dermatitis ... JAMA Dermatol 2018; 154(1): 37-43

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