Behandlung von Blaseninfektionen

NATUR+PHARMAZIE 9/2007

Phytotherapie bei unkomplizierter Cystitis

Blaseninfektionen – charakterisiert durch häufigen Harndrang sowie Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen – gehören zu den häufigsten bakteriellen Erkrankungen. Etwa die Hälfte aller Frauen wird mindestens einmal im Leben von einer Cystitis geplagt.

Dass vor allem Frauen betroffen sind, hat anatomische Gründe: Ihre Harnröhre ist rund 4 cm kürzer als die von Männern, so dass Bakterien leichter in die Blase aufsteigen können. Zudem befindet sich der Ausgang der Harnröhre in der Nähe von Vagina und After, was Schmierinfektionen begünstigt. Auch Hormonschwankungen und das Klimakterium erhöhen die Anfälligkeit für Blaseninfekte. Obstruktive Faktoren, wie Harnröhrenverengung und Abflusshindernisse wie Harnsteine spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Angeborene Fehlbildungen sind bei Kindern, vor allem bei Jungen, in 10 bis 20% der Fälle die Ursache von rezidivierenden Harnwegsinfektionen. Bei Männern steigt die Gefahr einer Blasenentzündung mit dem Alter, wenn es in Folge einer Prostatahyperplasie zur Restharnbildung kommt.

Selbstmedikation oder ärztliche Therapie?

Bei einer unkomplizierten Cystitis lassen sich die Beschwerden meist mit freiverkäuflichen pflanzlichen Arzneimitteln und weiteren Maßnahmen wie reichliche Flüssigkeitszufuhr und lokale Wärmebehandlung therapieren – vorausgesetzt, die Entzündung spielt sich begrenzt in der Blase und den ableitenden Harnwegen ab.

Gerade bei jungen Frauen kommt es relativ häufig zu unkomplizierten Infekten. Das Erkrankungsbild ist dabei mild, d. h. es tritt kein Fieber und kein allgemeines Krankheitsgefühl auf. Sollten die Beschwerden jedoch nach fünf Tagen nicht verschwunden sein, ist die Grenze der Selbstmedikation erreicht. Jetzt sollte sich der Patient in ärztliche Behandlung begeben. Es gibt allerdings auch Patienten, die grundsätzlich direkt an den Arzt verwiesen werden müssen. Dazu zählen Diabetiker, Menschen mit Harnsteinen in der Vorgeschichte, Immunsupprimierte, Kinder und Schwangere. Bei Fieber, blutigem Urin, Schmerzen im Bereich der Nieren, Prostatavergrößerung oder Krankheitsgefühl sollte ebenfalls an den Arzt verwiesen werden.

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