Omega-3-Fettsäuren zur Prophylaxe der Atherosklerose

Im Zentrum des Interesses von Lipidstoffwechselstörungen stand bisher vor allem die Reduktion erhöhter Cholesterinspiegel. In USA wurde damit eine Verringerung der Herzinfarktrate bis 40% und in Deutschland - wo weniger konsequent behandelt wird - um 20% erreicht. Die verbleibende hohe Misserfolgsrate macht deutlich, dass veränderte Triglyzerid- und HDL-Cholesterin-Spiegel ebenfalls therapeutisch zu behandeln sind. Erhöhte Mengen von Triglyzeriden im Blut, die reich an gesättigten Fettsäuren sind, beschleunigen auf mehreren Wegen die Entwicklung einer Atherosklerose. Sie führen in komplexen Mechanismen zu einer vermehrten Bildung von kleinen, besonders gefährlichen LDL-Partikeln, einer Verringerung von HDL-Cholesterin, zur Entwicklung von Insulinresistenz und Hyperinsulinämien und zu einer erhöhten Gerinnungsneigung des Blutes, die die Plaque-Stabilität ungünstig beeinflusst. Durch eine Senkung erhöhter Triglyzeridwerte lässt sich die Rate kardiovaskulärer Ereignisse verringern. Als sehr wirksam hat sich dafür die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren aus fettem Meeresfisch erwiesen. Da die erforderliche Menge von täglich mindestens einem Gramm mit Fischverzehr kaum zu bewältigen ist, wird die Substitution über ein hochdosiertes Fischölpräparat empfohlen. Fischöl kann auch eine Statintherapie sinnvoll ergänzen, da beide Präparate unterschiedliche Wirkungsmechanismen besitzen und wertet auch eine prophylaktisch eingesetzte mediterrane Kost weiter auf. (LM)