Ursache Fehlernährung?

NATUR+PHARMAZIE 11/2001

Omega-3-Fettsäuren bei Osteoporose und Rheuma

Osteoporose und Gelenkrheumatismus sind Erkrankungen, die auf Fehlernährung zurückzuführen sind - so die provokante These der Arbeitsgruppe von Bruce A. Watkins an der Purdue University of West Lafayette, Indianapolis, Indiana, USA.

Bei näherem Hinsehen entpuppt sich der ernährungsmedizinische Ansatz jedoch als durchaus beachtenswert: Auf- und Abbau von Knochen- und Knorpelsubstanz sowie die Steuerung von Entzündungsreaktionen in den Gelenken unterliegen einem komplexen Wechselspiel von Mediatoren. So wirken die aus der Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure entstehenden Mediatoren (z.B. PGE2, LTB4, LTC4, LTD4, 5-HETE) in Richtung des Abbaus von Knochensubstanz und der Verstärkung von Entzündungsreaktionen. Aus den Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) werden dagegen protektive Mediatoren wie z.B. PGE3, LTB5 oder 5-HEPE gebildet, die einen Knochen- und Kollagen-aufbauenden Effekt haben und Entzündungsreaktionen entgegenwirken. Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren sind essentiell, ihre Zufuhr somit in der Tat abhängig von der Ernährungsweise. Die pharmakologisch-experimentellen Befunde legen eine bessere Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren nahe. So konnten Verbesserungen der Symptomatik bei Osteoporose und Gelenkrheumatismus bereits bei Tagesdosen von drei Gramm Omega-3-Konzentrat pro Tag erreicht werden. Diese Menge entspricht der üblichen Tagesdosierung von zweimal täglich zwei Kapseln à 750 mg. Den Autoren der Untersuchung zufolge kann die regelmäßige Einnahme von Omega-3-Konzentrat dazu beitragen, den Mineralstatus in den Knochen von Frauen nach den Wechseljahren zu erhalten, und sogar zu einem Wiederaufbau verlorengegangener Knochensubstanz führen. (MS)

Quelle: Watkins, BA: Omega-3-Polyunsaturated fatty acids and skeletal health, Zeitschrift: EXPERIMENTAL BIOLOGY AND MEDICINE, Ausgabe 226 (2001), Seiten: 485-497

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