Vitamin-D-Mangel findet sich häufig bei Kindern und jungen Erwachsenen im Winter; Ältere und chronisch Kranke haben das ganze Jahr zu niedrige Spiegel. Ein Mangel an Vitamin D führt im Wachstum zu einem mangelhaften Kalziumeinbau, im Erwachsenenalter zur Demineralisation der Knochen. Er zählt zu den Risikofaktoren für Schenkelhalsfrakturen bei älteren Patienten. Darüber hinaus vermindert ein Vitamin-D-Mangel die Anzahl der Myofibrillen und führt zur Muskelschwäche bis hin zur Myopathie. Auch im Immunsystem spielt Vitamin D eine große Rolle: In Studien wurden besonders infektanfällige Kinder mit Vita-min D und Kalzium substituiert; nach sechs Monaten stabilisierte sich die Infekthäufigkeit auf ein normales Niveau. Experimentelle Daten belegen, dass Vi-tamin D einen Einfluß auf Zytokine und die Differenzierung von Lymphozyten hat. Ca. 60% der Patienten mit rheumatoider Arthritis haben zu niedrige Vita-min-D-Spiegel. Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen haben viele Patienten bei Erstdiagnose bereits einen Vi-tamin-D-Mangel. Bezüglich kardiovaskulärer Risikofaktoren profitierten Hypertoniker mit erhöhtem diastolischen Blutdruck in einer Studie deutlich von der Vitamin-D- und Kalziumsubstitution. Auch bei Diabetes ist eine ausgeprägtere Insulinresistenz bei Vitamin-D-Mangel beschrieben. (CF)
Präventive Effekte
NATUR+PHARMAZIE 3/2004
Noch immer unterschätzt: Vitamin D
Eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D kann den Verlauf der arteriellen Hypertonie, des Diabetes mellitus, aber auch chronisch entzündlicher Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis und Multiple Sklerose positiv beeinflussen.
Quelle: Zittermann, A: Vitamin D in preventive medicine: are we ignoring the evidence?, Zeitschrift: BRITISH JOURNAL OF NUTRITION, Ausgabe 89 (2003), Seiten: 552-572