Methoden wie Epilation, Thermolyse oder chemische Verfahren bringen oft nicht den gewünschten Erfolg und sind häufig sehr schmerzhaft. Jetzt gibt es eine neue topische, medikamentöse Option zur Behandlung verstärkter Behaarung an Oberlippe, Wangen und Kinn. Wirkprinzip der neuen Creme ist die Hemmung des Haarfollikel-Enzyms Ornithin-Decarboxylase durch den Wirkstoff Eflornithin. Die Ornithin-Decarboxylase katalysiert die Reaktion von Ornithin zu Putrescin. Polyamine wie Putrescin wiederum sind an der Regulation von Zellwachstum und -differenzierung beteiligt, auch im Haarfollikel. Wirksamkeit und Sicherheit der topischen Therapie mit Eflornithin-Creme wurden in zwei Studien mit 596 Frauen mit exzessivem Haarwuchs im Gesicht über 24 Wochen geprüft. Als Vergleich diente die Cremegrundlage. Gemäß Arzturteil sprach etwa ein Drittel der Frauen sehr gut auf Verum an, bei einem weiteren Drittel trat eine Besserung ein. Erfolge waren nach acht Wochen feststellbar. Als Nebenwirkung kam es bei ca. 5% der Frauen zu Brennen, Stechen und Kribbeln der Haut. Für einen dauerhaften Erfolg ist eine kontinuierliche Behandlung erforderlich, da sich etwa acht Wochen nach Absetzen der Therapie der Ausgangszustand wieder einstellen würde. (GS)
Unerwünschter Haarwuchs
NATUR+PHARMAZIE 12/2004
Neue Therapieoption bei Hypertrichose im Gesicht
Exzessiver Haarwuchs im Gesicht kann bei Frauen zu großer psychischer Belastung führen. Die Behandlungsmöglichkeiten sind eingeschränkt und nicht immer befriedigend. Jetzt steht mit dem Wirkstoff Eflornithin eine topische Therapieoption zur Verfügung, die einfach anzuwenden und schmerzfrei ist.
Quelle: Kunte, C: Hirsutismus und Hypertrichosen, Zeitschrift: derm Praktische Dermatologie, Ausgabe 10 (2004), Seiten: 315-320