In der traditionellen tibetischen und chinesischen Medizin wird Ophiocordyceps sinensis bei Rückenschmerzen sowie bei Lungen-, Leber-, Nieren- und
Herz-Kreislauf-Beschwerden eingesetzt. Der Pilz gilt als kräftigend und aphrodisierend. Weiter wurden Hinweise für eine antikanzerogene und antivirale Wirkung gefunden und es wurden immun- und cholesterinregulierende Effekte beobachtet. Wirksame Inhaltsstoffe sind u. a. Polysaccharide, Cordycepin, Adenosin, und Cordycepinsäure. Um zu erproben, wie sich die Einnahme eines
Cordyceps-Extraktes auf das
Immunsystem gesunder und normalgewichtiger Erwachsener beiderlei Geschlechts auswirkt, führten koreanischen Wissenschaftler nun eine Studie durch. 39 Teilnehmer wurden in die Interventionsgruppe aufgenommen. Sie erhielten über acht Wochen täglich 1,68 g
Cordyceps-Myzel- Kulturextrakt in Kapselform zweimal täglich, jeweils nach dem Frühstück und dem Abendessen. Die 40 Teilnehmer der Kontrollgruppe bekamen ein Placebo über den gleichen Zeitraum verabreicht. Zu Beginn und Ende der Intervention wurden bei allen Probanden die Aktivität der natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) und die Serumspiegel von monozytenabgeleiteten Mediatoren gemessen. Die Aktivität der NK-Zellen stieg in der Cordyceps- Gruppe signifikant um 38,8 ± 17,6 %., während sie im gleichen Zeitraum in der Placebogruppe um 35,5 ± 19,9 % sank. Bei TNF-a, IL-12 und IFN-y gab es eine Tendenz zu steigenden Niveaus in der
Cordyceps-Gruppe, die Unterschiede waren jedoch nicht signifikant. Der Heilpilz hat eine pharmakologische Wirkung auf das
Immunsystem, und zwar auf regulatorische Weise. Weitere In-vivo- und In-vitro-Tests zeigten ähnliche Ergebnisse, so die Schlussfolgerung der Autoren. Im Anschluss sollte eine Langzeitstudie folgen. EG