Groß angelegte Metaanalyse

NATUR+PHARMAZIE 1/2011

Massiv erhöhte KHK-Inzidenz bei Angst?

Wissenschaftler führten eine Metaanalyse zur Häufigkeit von koronaren Herzerkrankungen (KHK) bei Menschen durch, die Angstsymptome berichten. Offenbar haben die Betroffenen nicht nur für eine KHK ein deutlich erhöhtes Risiko.

Ausgewertet wurden 21 prospektive Studien mit etwa 250 000 initial gesunden Personen nicht-psychiatrischer Kohorten. Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug 11,2 Jahre. Verglichen wurden Studienteilnehmer, die ein Angstsymptom berichtet hatten oder eine Angststörungsdiagnose aufwiesen, mit jenen ohne diese Merkmale.

Über eine KHK-Inzidenz wurde in 20 Studien berichtet. Unabhängig von verschiedenen Variablen wie demographischen Merkmalen, biologischen Risikofaktoren und dem Gesundheitsverhalten wiesen ängstliche Personen mit einer Hazard Ratio von 1,26; (95%-KI: 1,15–1,38; p < 0,0001) ein deutlich erhöhtes KHK-Risiko auf.

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Praxisfazit
?! Dieser großen Datenauswertung zufolge scheint Angst ein unabhängiger Risikofaktor für ein zukünftiges KHK-Auftreten und die kardial bedingte Mortalität zu sein – mit Risikoerhöhungen von beachtlichen 26% bzw. 48%. Eingeschränkt wird die Bedeutung dieser Metaanalyse-Ergebnisse dadurch, dass Angst relativ vage definiert und nicht mit validen/reliablen Instrumenten erfasst worden war. Allerdings wurde ein Zusammenhang ähnlichen, teils stärkeren Ausmaßes jüngst in einer schwedischen Studie an ca. 50 000 jungen Männern bestätigt. Sie hatte sich über einen Follow-up-Zeitraum von 37 Jahren erstreckt.

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