Idiopathische generalisierte Epilepsie

NATUR+PHARMAZIE 3/2004

Manifestation oft erst im Erwachsenenalter

Die idiopathische generalisierte Epilepsie (IGE) ist eine häufige Epilepsieform und macht 20 bis 40% aller Krampfleiden aus. Bisher ist man davon ausgegangen, dass die IGE sich in der Kindheit oder Pubertät manifestiert. Australische Spezialisten haben nun herausgefunden, dass die IGE durchaus häufig auch erstmals im Erwachsenenalter auftritt - und recht gut zu behandeln ist.

In eine Studie eingeschlossen wurden 121 Patienten mit IGE. Bei 34 (28%) der Betroffenen waren die Krampfanfälle erstmals im Erwachsenenalter aufgetreten und manifestierten sich mit tonisch-klonischen Anfällen, z. T. plus Absencen oder Myoklonien. Häufig wurden die Anfälle durch Schlafentzug oder Alkoholkonsum ausgelöst. Die IGE konnte mit Valproinsäure oder anderen antiepileptischen Medikamenten gut behandelt werden. Eine häufige Fehldiagnose bei Erwachsenen mit Erstmanifestation einer IGE sind fokale Krampfanfälle. Hier empfehlen die Autoren frühe postiktale EEG-Ableitungen und Schlafentzugsuntersuchungen, um die Diagnose einer IGE zu sichern. (MO)

Quelle: Marini, C: Idiopathic generalised epilepsy of adult onset: clinical syndromes and genetics, Zeitschrift: JOURNAL OF NEUROLOGY, NEUROSURGERY AND PSYCHIATRY, Ausgabe 74 (2003), Seiten: 192-196

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