Differenzierte Betrachtung nötig

NATUR+PHARMAZIE 10/2006

Lebernebenwirkungen von Cimicifuga?

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMEA) hat alle 42 weltweit registrierten Verdachtsfälle zu möglichen Lebernebenwirkungen von Cimicifuga?Extrakten ge?sichtet und ausgewertet. Die Ergebnisse sind jetzt in einem umfassenden Unter?suchungsbericht veröffentlicht: Bei lediglich vier Fällen gilt ein Zusammenhang als möglich bzw. wahrscheinlich, jedoch ist bisher in keinem Fall ein kausaler Zu?sammenhang nachgewiesen worden.

Bei den vier als möglich oder wahrscheinlich bewerteten Verdachtsfällen kann davon ausgegangen werden, dass die Patientinnen sehr hochdosierte Cimicifuga-haltige Nahrungsergänzungsmittel genommen haben. So lag in einem Fall die Tagesdosis bei 500 mg Cimicifuga (mehr als das 12,5-fache der in Deutschland zugelassenen Arzneimitteldosierung), für einen anderen Fall wird eine Dosierung von 1000 mg Cimicifuga genannt.

Da Nahrungsergänzungsmittel nicht zwingend nach den gleichen strengen Qualitätskriterien wie Arzneimittel untersucht werden, sind Verunreinigungen und Verfälschungen nicht auszuschließen und die gemeldeten Lebernebenwirkungen nicht generell auf zugelassene Cimicifuga-Arzneimittel übertragbar. Experten sehen deshalb in dem Hinweis der EMEA auf seltene Fälle von Lebernebenwirkungen unter Cimicifuga insbesondere eine Warnung vor der unkontrollierten Einnahme überdosierter Nahrungsergänzungsmittel.

Deutsche Hersteller von Cimcifuga-Arzneimitteln fordern seit Jahren eine bessere Kontrolle des unüberschaubaren Marktes für Nahrungsergänzungsmittel. So hat Schaper & Brümmer (Remifemin®) mit seinem Präparat eine Vielzahl von klinischen Studien mit mehreren Tausend Patientinnen durchgeführt, in denen das positive Nutzen-Risiko-Verhältnis des Präparates bestätigt wurde. In keiner dieser Studien ist ein Fall einer Leberschädigung aufgetreten und auch die Prüfung der Leberenzymwerte ergab keine Hinweise auf unerwünschte Wirkungen.

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