Diastolische und systolische Dysfunktion

NATUR+PHARMAZIE 10/2003

Klinisch "stumme" Herzinsuffizienz ist häufig

Ungefähr die Hälfte der Patienten mit manifester Herzinsuffizienz hat eine diastolische Dysfunktion ohne reduzierte Ejektionsfraktion. Die Prävalenz der diastolischen Dysfunktion in der Bevölkerung und der genaue Zusammenhang mit der Herzinsuffizienz sind bisher jedoch unklar.

2042 Personen im Alter über 45 Jahren wurden in die Studie eingeschlossen. Mit Hilfe der Doppler-Echokardiographie wurden systolische und diastolische Herzfunktion bestimmt. Patienten mit Herzinsuffizienz wurden anhand der Framingham-Kriterien diagnostiziert. 2,2% der untersuchten Personen litten an einer manifesten Herzinsuffizienz. 21% der Bevölkerung hatten eine milde diastolische Dysfunktion, 6,6% eine mäßige und 0,7% eine schwere diastolische Dysfunktion. 5,6% der Bevölkerung mit mäßiger oder schwerer diastolischer Dysfunktion hatten eine normale Ejektionsfraktion. Die Prävalenz systolischer Dysfunktionen betrug insgesamt 6%. Eine Herzinsuffizienz war bei Personen mit systolischer oder diastolischer Dysfunktion wesentlich häufiger als bei Personen mit normaler ventrikulärer Funktion. Allerdings war bei weniger als der Hälfte der Personen mit mäßiger oder schwerer diastolischer oder systolischer Dysfunktion eine Herzinsuffizienz anhand klinischer Befunde diagnostiziert worden. Sowohl die systolische als auch die diastolische Dysfunktion finden sich in der Bevölkerung der Altersgruppe über 45 Jahren häufig und werden oft von nicht erkannten, klinisch "stummen" Formen der Herzinsuffizienz begleitet. (MO)

Quelle: Redfield, MM: burden of systolic and diastolic ventricular dysfunction in the community, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 289 (2003), Seiten: 194-202

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x