Kaffeeklatsch

Praxis-Depesche 8/2018

Kalkablagerungen vs. Kaffee

Die Wirkung von Kaffee auf die Gesundheit wird seit langem kontrovers diskutiert. Neuesten Erkenntnissen könnten einige Komponenten kardioprotektiv wirken, indem sie koronaren Kalk-Plaques den Kampf ansagen.

Brasilianische Forscher untersuchten in einer groß angelegten Studie mit 4426 Teilnehmern (Durchschnittsalter 50 Jahre) den Einfluss von regelmäßigem Kaffeekonsum auf den Verkalkungsgrad der Koronararterien. Zur Quantifizierung der Kalzifikation der Koronargefäße wurde der Agatston-Score (CAC=coronary artery score) verwendet.
Einen CAC≥ 100 (mäßige Koronarkalzifikation mit Hinweis auf Atherosklerose) wiesen knapp 10% der Teilnehmer auf. Ein CAC≥ 100 war dabei negativ korreliert mit einem Kaffeekonsum von mehr als drei Tassen am Tag (OR 0,33). Die Wahrscheinlichkeit für subklinische Atherosklerose war bei einem hohen Kaffeekonsum somit wesentlich niedriger als bei dem Genuss von maximal einer Tasse Kaffee pro Tag.
Bezog man Rauchen als kardiovaskulären Risikofaktor in die Analyse mit ein, ergab sich eine signifikante Interaktion zwischen Kaffee-und Zigarettenkonsum. Nur Nichtraucher (<100 Zigaretten im Leben), die mindestens drei Tassen Kaffee pro Tag tranken, wiesen eine geringere Wahrscheinlichkeit für einen CAC≥ 100 auf (OR 0,37). Bei früheren und aktiven Rauchern konnte dagegen kein Zusammenhang festgestellt werden.
Kaffeekonsum könnte also durchaus einen kardioprotektiven Effekt haben, unter Umständen aber nur, wenn man in seinem Leben nicht geraucht hat. SB
Quelle:

Miranda AM et al.: Coffee consumption and coronary artery calcium score: cross-sectional results of ELSA-Brasil ... J Am Heart Assoc 2018; 7: 7

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