In die Fall-Kontroll-Studie wurden 42 Schlaganfall-Patienten und 29 gesunde Probanden eingeschlossen. Bei jedem Studienteilnehmer wurde nüchtern Blut abgenommen, um Werte für Homocys-tein, Folsäure und Vitamin B12 zu bestimmen. Danach erhielten die Patienten eine festgelegte Menge Methionin per os. 120 und 240 Minuten nach der Methionin-Belastung wurde erneut Blut abgenommen. Die basalen Homocystein-Blutwerte waren bei Patienten und Kontrollpersonen gleich. Die 120- und 240-Minuten-Werte dagegen unterschieden sich signifikant zwischen den beiden Gruppen: Die Blutspiegel waren bei den Patienten deutlich höher. Fazit: Der Methionin-Belastungstest zeigt Störungen im Homocystein-Stoffwechsel, die allein durch die Bestimmung des basalen Homocystein-Wertes nicht erkannt werden können. Ein erhöhter Homocystein-Spiegel gilt als Risikofaktor für thrombotische und ischämische Ereignisse. Bei diesen Patienten wird Ausschluss eines Vitamin-B12-Defizits und Gabe von Folsäure empfohlen. (MO)
Schlaganfall in jungen Jahren
NATUR+PHARMAZIE 6/2005
Homocystein-Stoffwechsel untersuchen!
Ischämische Insulte bei jungen Patienten unter 45 Jahren sind zum Glück selten. Bei 7 bis 35% dieser Patienten mit Schlaganfall bleibt die Ätiologie der Erkrankung jedoch unklar. Mediziner aus Italien haben nun den Homocystein-Stoffwechsel bei jungen Schlaganfall-Patienten untersucht und sind zu interessanten Ergebnissen gekommen.
Quelle: Beccia, M: Young stroke and basal plasma and post-methionine load homocysteine and cysteine levels 1 year after the acute event: do plasma folates make to difference?, Zeitschrift: EUROPEAN JOURNAL OF NEUROLOGY, Ausgabe 11 (2004), Seiten: 269-275