Gemeinsame genetische Disposition?

NATUR+PHARMAZIE 6/2010

Hellere Haare - höheres Parkinson-Risiko

Die Haarfarbe ist die wichtigste Komponente des Pigmentierungstyps eines Menschen und Risikofaktor für eine Melanom-Erkrankung. Sie scheint auch das Risiko für ein Parkinson-Syndrom zu erhöhen. Nun wurde an der Harvard University, ­Bos­ton, gezielt untersucht, ob die Haarfarbe das Parkinson-Risiko beeinflusst.

Insgesamt 38 641 Männer und 93 661 Frauen der Health Professionals Follow-up Study (HPFS) und der Nurses’ Health Stu­dy (NHS) wurden zu ihrer Haarfarbe im Alter von 18 bis 21 Jahren befragt. Zudem wurde eine eingebettete Fall-Kontroll-Aus­wertung mit 298 Parkinson-Patienten durchgeführt, um Zusammenhänge zwischen dem Melano­cortin1-Rezeptor-Poly­mor­phismus Arg151Cys und dem Parkinson-Risiko zu klären.

Bei den mehr als 130 000 Personen stieg das Parkinson-Risiko mit der Helligkeit der Haare an: Nach Kontrolle auf Alter, Rauchen, Ethnie und andere Variablen lagen die gepoolten relativen Risiken (RR) bei 1,0 für schwarzes Haar (Referenz), 1,40 für braunes, 1,61 für blondes und 1,93 für rotes Haar. Besonders eng war die Korrelation bei relativ jung (< 70 Jahre) Erkrankten mit adjustiertem RR von 2,25, 2,73 bis hin zu 3,83 für rotes vs. schwarzes Haar (95% KI: 1,7 bis 8,7).

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Praxisfazit
?! Diese Auswertung deutet darauf hin, dass der Pigmentierungstyp und der MC1R-Genotyp das Risiko für ein Parkinson-Syndrom zu ungunsten der Hellhaarigen und besonders der Rothaarigen beeinflusst. Somit könnten Melanome und M. Parkinson auf die gleiche genetische Disposition zurückgehen – und Melanome möglicherweise weniger auf der verdächtigten Therapie mit L-Dopa beruhen.

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